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Stürmisch war es an diesem Aprilsonntag auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven. In doppeltem Sinne: Einerseits wehte es tatsächlich mit 6 – 7 Windstärken, andererseits stürmten auch – wie tags zuvor – über 3000 Menschen auf das Gelände, um einmal die „Polarstern“, den deutschen Forschungseisbrecher, aus der Nähe zu bestaunen. Das waren viel mehr Menschen, als das begrenzte Raumangebot auf dem Schiff gefahrlos zugelassen hätte. Und so wurde, genau in dem Moment als Lars Naber und ich dort ankamen, der Weg zum Schiff aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit wären die mehr als 300 km, die wir dafür zurückgelegt hatten, eine vergebliche Reise gewesen. Doch während wir noch mit der Enttäuschung kämpften, stand plötzlich in all diesem Trubel Frau Kinga Jarzynka aus dem „Communications and Media Relations“-Team des Alfred-Wegener-Instituts, das die „Polarstern“ betreibt, vor uns und wirkte ein kleines Wunder. Lars hatte uns glücklicherweise vorher zu diesem “Open Ship”-Wochenende angemeldet und so wurden wir zwei von ihr persönlich beiseite genommen, mit einem Besucherausweis versehen und direkt bis zur Gangway geführt. Danke, Frau Jarzynka, sie haben uns damit sehr glücklich gemacht. Noch ein bisschen durcheinander von diesem „Willkommen“ starteten wir dann einen Rundgang über das Schiff. Wir sahen uns Labore, Wohn- und Sporträume an, warfen einen Blick in den Roten Salon, den Operationsraum und – am Helikopterdeck vorbei – auf die Brücke. Unterwegs durften wir WissenschaftlerInnen und Besatzungsmitgliedern unsere Fragen stellen und haben ausschließlich kompetente und freundliche Antworten bekommen. Hätte man uns am Ende nicht ebenso freundlich von Bord gebeten, wer weiß, vielleicht wären wir noch immer dort.
Korrekturen:
- Tag der Aufnahme war der 23.04.2017 nicht, wie genannt, der 24.04.2017
- Die Polarstern ist nicht das einzige deutsche Forschungsschiff, nur – vermutlich – das bekannteste. Es gibt zahlreiche andere wissenschaftlich genutzten Schiffe. Unter anderen sind das Meteor, Sonne, Maria S. Merian, Alkor, Heincke, Elisabeth Mann Borgese.
- BRZ heißt “Bruttoraumzahl”
- Die Treppen eines Schiffes heißen “Niedergänge”.
- von Dr. Thomas Ronge: „die Halbwertszeit für 14C ist ~5730 und nicht 5300 Jahre“
Am Mikrofon: Lars Naber, Martin Rützler und viele großartige Spontangäste
Aufnahme vom 23.03.2017 – Dauer: 2:35:08